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Schwäbische Zeitung: EU braucht Feingefühl / Europa kann der Ukraine helfen - weniger durch Sanktionen, sondern vielmehr mit einfühlsamer Diplomatie!
Datum: Donnerstag, dem 20. Februar 2014
Thema: Europa News


Ravensburg (ots) - Ein symbolträchtigeres Bild für die große ukrainische Krise könnte es nicht geben: Der Platz der Unabhängigkeit - vielen auch als Maidan bekannt - stand Tag und Nacht in Flammen.

Die große Sorge ist nun, dass der Brand von der Hauptstadt Kiew auf den Rest des größten Flächenstaates Europas übergreift.

Nein, ein Bürgerkrieg in der Ukraine nach dem Vorbild Syriens oder Nordirlands ist nicht vorstellbar.

Doch es ist möglich, dass eine Gewaltwelle mehr Todesopfer fordert und die ohnehin vorhandene kulturelle Spaltung des Landes so weit verschärft, dass der Graben zwischen dem pro-russischen Südosten und westlich orientiertem Nordwesten samt Kiew politisch nicht mehr überbrückt werden kann.

Es war schon immer kompliziert in der Ukraine. Der strategisch wichtige Partner der EU strebt hinaus aus der Einflusszone Moskaus, will aber keinen Bruch oder gar eine völlige Loslösung vom mächtigen Nachbar-Bruderstaat.

Der permanente Kampf zwischen den rivalisierenden Machtgruppen lässt dem zerrissenen Land keine Ruhe. Eine schwache und gespaltene Ukraine ist jedoch dazu verdammt, ein politischer Außenseiter in Europa zu bleiben.

Die jetzige Eskalation kommt nicht überraschend. Präsident Viktor Janukowitsch ist schwach und seinen Gegnern mangelt es an Ansehen und Erfahrung, um die Rebellion zu kontrollieren.

Letzteres ist ein Unterschied zur "orangenen Revolution" 2004, die als friedlicher Massenprotest eine Ausnahme blieb.

Dabei haben Klitschko & Co. das gleiche Problem wie einst der Oppositionschef Viktor Juschtschenko: Sie haben keinen Rückhalt bei der russischen Führung, die durch wirtschaftliche und politische Einflussnahme den ukrainischen Konflikt mit lenkt.

Europa kann helfen - jedoch weniger durch Sanktionen, sondern vielmehr mit einfühlsamer Diplomatie, die für den Kreml akzeptabel ist.

Die Diplomaten der Europäischen Union müssen letztlich als Vermittler die Interessen Russlands berücksichtigen und ein Angebot machen, zu dem Putin und Janukowitsch nicht "Nein" sagen können.

Pressekontakt:

Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/102275/2668934/schwaebische-zeitung-leitartikel-eu-braucht-feingefuehl von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.

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Ravensburg (ots) - Ein symbolträchtigeres Bild für die große ukrainische Krise könnte es nicht geben: Der Platz der Unabhängigkeit - vielen auch als Maidan bekannt - stand Tag und Nacht in Flammen.

Die große Sorge ist nun, dass der Brand von der Hauptstadt Kiew auf den Rest des größten Flächenstaates Europas übergreift.

Nein, ein Bürgerkrieg in der Ukraine nach dem Vorbild Syriens oder Nordirlands ist nicht vorstellbar.

Doch es ist möglich, dass eine Gewaltwelle mehr Todesopfer fordert und die ohnehin vorhandene kulturelle Spaltung des Landes so weit verschärft, dass der Graben zwischen dem pro-russischen Südosten und westlich orientiertem Nordwesten samt Kiew politisch nicht mehr überbrückt werden kann.

Es war schon immer kompliziert in der Ukraine. Der strategisch wichtige Partner der EU strebt hinaus aus der Einflusszone Moskaus, will aber keinen Bruch oder gar eine völlige Loslösung vom mächtigen Nachbar-Bruderstaat.

Der permanente Kampf zwischen den rivalisierenden Machtgruppen lässt dem zerrissenen Land keine Ruhe. Eine schwache und gespaltene Ukraine ist jedoch dazu verdammt, ein politischer Außenseiter in Europa zu bleiben.

Die jetzige Eskalation kommt nicht überraschend. Präsident Viktor Janukowitsch ist schwach und seinen Gegnern mangelt es an Ansehen und Erfahrung, um die Rebellion zu kontrollieren.

Letzteres ist ein Unterschied zur "orangenen Revolution" 2004, die als friedlicher Massenprotest eine Ausnahme blieb.

Dabei haben Klitschko & Co. das gleiche Problem wie einst der Oppositionschef Viktor Juschtschenko: Sie haben keinen Rückhalt bei der russischen Führung, die durch wirtschaftliche und politische Einflussnahme den ukrainischen Konflikt mit lenkt.

Europa kann helfen - jedoch weniger durch Sanktionen, sondern vielmehr mit einfühlsamer Diplomatie, die für den Kreml akzeptabel ist.

Die Diplomaten der Europäischen Union müssen letztlich als Vermittler die Interessen Russlands berücksichtigen und ein Angebot machen, zu dem Putin und Janukowitsch nicht "Nein" sagen können.

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redaktion@schwaebische-zeitung.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/102275/2668934/schwaebische-zeitung-leitartikel-eu-braucht-feingefuehl von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.

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