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Jean-Claude Juncker, EU-Kommissionspräsident, zur Krise in der Gemeinschaft: Die Europäische Union zerfällt - das historisch einmalige Projekt folgt keinem Automatismus!
Datum: Freitag, dem 16. September 2016
Thema: Europa News


Marina Kormbak zur Lage der EU:

Bielefeld (ots) - Es war keine aufrüttelnde Rede zur Lage Europas, die Jean-Claude Juncker gestern im europäischen Parlament hielt.

Es war kein flammender Appell zu mehr Zusammenarbeit und auch kein mahnendes Heraufbeschwören der düsteren Vergangenheit Europas.

Zu den Abgeordneten sprach ein zweifelnder, ein fragender EU-Kommissionschef, in ruhigem Ton und kühler Sprache.

Doch gerade der Mangel an Pathos und Illusionen gab den Blick frei auf eine so schlichte wie schmerzliche Wahrheit: Die Europäische Union zerfällt.

Das historisch einmalige, in zwei Generationen erarbeitete Friedensprojekt folgt eben doch keiner Gesetzmäßigkeit, die es in stets höhere Sphären treibt.

Der Glaube an die "Konsensmaschine" Brüssel, die mancher Rückschritte zum Trotz am Ende doch wieder alle weiterbringt, erweist sich als Wunschdenken für bessere Zeiten.

Die EU ist das Produkt politischen Willens. Fehlt dieser, verblasst die EU.

Ihre noch 28 Mitgliedsstaaten verweigern sich einer gemeinsamen Antwort auf die Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung auf dem Kontinent, sie flüchten vor den Flüchtlingen in Egoismus, sie suchen auf dem Weltmarkt den nationalen Vorteil und lassen sich dabei, etwa von China, gegeneinander ausspielen.

Juncker hat recht: Der Europäischen Union fehlt es sowohl an "Europa" als auch an "Union".

Diese Zustandsbeschreibung ist deprimierend. Zumindest für all jene, die mit Europa die Hoffnung auf ein friedliches, solidarisches und prosperierendes Gesellschaftsprojekt verbinden, und davon gibt es immer noch viele.

Lösungen müssen her, und Geld kann ein Teil davon sein.

Juncker lässt keinen Zweifel: Die Banken sollen mehr Kredite an Unternehmen vergeben, der Stabilitäts- und Wachstumspakt soll "nicht dogmatisch", sondern "mit gesundem Menschenverstand" angewandt werden.

Die Einheit Europas wird jedoch nicht in Brüssel hergestellt, sondern in jeder EU-Hauptstadt.

Die Frage ist: Sind Europas Regierungen fähig zur Einsicht, dass sich ihre Staaten langfristig nur im Verbund behaupten können?

Die globalen Migrationsströme etwa werden nicht versiegen, bloß weil einzelne Länder sich in ihrer Angst einmauern.

Juncker hat die Regierungschefs gebeten, sich auf dem Weg zum Gipfel in Bratislava je drei Gründe zu überlegen, warum ihr Land die EU braucht.

Wer ehrlich zu sich und seinen Bürgern ist, dem dürften ein paar mehr einfallen.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/65487/3430149, Autor siehe obiger Artikel.

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Bielefeld (ots) - Es war keine aufrüttelnde Rede zur Lage Europas, die Jean-Claude Juncker gestern im europäischen Parlament hielt.

Es war kein flammender Appell zu mehr Zusammenarbeit und auch kein mahnendes Heraufbeschwören der düsteren Vergangenheit Europas.

Zu den Abgeordneten sprach ein zweifelnder, ein fragender EU-Kommissionschef, in ruhigem Ton und kühler Sprache.

Doch gerade der Mangel an Pathos und Illusionen gab den Blick frei auf eine so schlichte wie schmerzliche Wahrheit: Die Europäische Union zerfällt.

Das historisch einmalige, in zwei Generationen erarbeitete Friedensprojekt folgt eben doch keiner Gesetzmäßigkeit, die es in stets höhere Sphären treibt.

Der Glaube an die "Konsensmaschine" Brüssel, die mancher Rückschritte zum Trotz am Ende doch wieder alle weiterbringt, erweist sich als Wunschdenken für bessere Zeiten.

Die EU ist das Produkt politischen Willens. Fehlt dieser, verblasst die EU.

Ihre noch 28 Mitgliedsstaaten verweigern sich einer gemeinsamen Antwort auf die Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung auf dem Kontinent, sie flüchten vor den Flüchtlingen in Egoismus, sie suchen auf dem Weltmarkt den nationalen Vorteil und lassen sich dabei, etwa von China, gegeneinander ausspielen.

Juncker hat recht: Der Europäischen Union fehlt es sowohl an "Europa" als auch an "Union".

Diese Zustandsbeschreibung ist deprimierend. Zumindest für all jene, die mit Europa die Hoffnung auf ein friedliches, solidarisches und prosperierendes Gesellschaftsprojekt verbinden, und davon gibt es immer noch viele.

Lösungen müssen her, und Geld kann ein Teil davon sein.

Juncker lässt keinen Zweifel: Die Banken sollen mehr Kredite an Unternehmen vergeben, der Stabilitäts- und Wachstumspakt soll "nicht dogmatisch", sondern "mit gesundem Menschenverstand" angewandt werden.

Die Einheit Europas wird jedoch nicht in Brüssel hergestellt, sondern in jeder EU-Hauptstadt.

Die Frage ist: Sind Europas Regierungen fähig zur Einsicht, dass sich ihre Staaten langfristig nur im Verbund behaupten können?

Die globalen Migrationsströme etwa werden nicht versiegen, bloß weil einzelne Länder sich in ihrer Angst einmauern.

Juncker hat die Regierungschefs gebeten, sich auf dem Weg zum Gipfel in Bratislava je drei Gründe zu überlegen, warum ihr Land die EU braucht.

Wer ehrlich zu sich und seinen Bürgern ist, dem dürften ein paar mehr einfallen.

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nachrichten@neue-westfaelische.de

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