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Türkei-Referendum: Tiefe Gräben - fast die Hälfte der Wähler hat gegen Erdogan gestimmt, eine Ohrfeige und ein riesiger Misstrauensbeweis!
Datum: Dienstag, dem 18. April 2017
Thema: Europa News


Zum Türkei-Referendum:

Mainz (ots) - Die Türken haben von einem urdemokratischen Recht Gebrauch gemacht: Sie haben darüber abgestimmt, wie es in ihrem Land weitergehen soll.

Dass wir das Ergebnis für falsch und gefährlich halten, ändert nichts daran, dass wir es zu respektieren haben, so wie wir auch andere Wählervoten zu ertragen und damit umzugehen haben.

Ein Volk kann für den Brexit stimmen, es kann einen unberechenbaren Egomanen zum Präsidenten wählen und es kann eben auch demokratisch entscheiden, die Demokratie abzuschaffen - das ist in der Türkei geschehen.

Das Ergebnis des Referendums ist nun unter drei Aspekten zu betrachten: hinsichtlich der Konsequenzen für die Verhältnisse in der Türkei selbst, für die Beziehungen zur EU sowie für die Lage der in Deutschland lebenden Türken.

Die Situation in der Türkei:

Trotz einseitiger Berichterstattung, trotz nationalistischer Grundstimmung nach dem Putschversuch, trotz Massenverhaftungen, trotz Einschüchterungen: Fast die Hälfte der Wähler hat gegen Erdogan gestimmt, eine Ohrfeige und ein riesiger Misstrauensbeweis.

Entweder er gibt nun den großen Versöhner in einem gespaltenen Land, oder er setzt, was sehr viel wahrscheinlicher ist, die Attacken aus dem Wahlkampf fort, in dem er die "Nein"-Sager als Terroristen beschimpft hat.

In diesem Szenario droht der Türkei ein Gewaltregime - die geplante rasche Wiedereinführung der Todesstrafe passt in dieses Bild.

Die Beziehungen zur EU: Der Beitrittsprozess ist faktisch beendet, Hilfsgelder der EU darf es nicht mehr geben - jedenfalls nicht mehr für die "offizielle" Türkei.

Stattdessen muss zivilgesellschaftliches Engagement unterstützt werden, mit Geld, aber auch mit Gesten: mit Besuchen, Einladungen, mit der Aufnahme von in Ungnade gefallenen Oppositionellen.

Die Lage in Deutschland:

Die hier lebenden Türken, sofern sie für Erdogan gestimmt haben, machen sich von einem sicheren Land aus mitschuldig an der Einführung eines Unrechtsstaates. Sie sollten ihre Koffer packen und in die neue Türkei ziehen, wo es ihnen offenbar besser gefällt.

Aber auch die Deutschen müssen sich einer unangenehmen Frage stellen: Warum ist die Integration einer großen Zahl von Zuwanderern gescheitert?

Es ist zu einfach, den Migranten die alleinige Schuld zu geben. Zur ehrlichen Analyse gehört das Eingeständnis, dass die Türken hier zwar als Arbeitskräfte geduldet, aber nicht wirklich als Teil der Gesellschaft willkommen geheißen wurden.

Zu lange wurde ihnen etwa verwehrt, die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen zu können, ohne die Wurzeln ihrer Herkunft kappen zu müssen - dieser Zwang hat abgeschreckt.

Der Doppelpass ist deshalb nicht Teil des Problems, sondern der Lösung; ihn wieder abzuschaffen, wäre die absolut falsche Reaktion auf das Referendum.

Pressekontakt:

Allgemeine Zeitung Mainz
Karsten Gerber
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de

Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell

Türkei: Erdogan feiert seinen knappen Sieg | DW Deutsch
(Youtube-Video, DW Deutsch, Standard-YouTube-Lizenz, 17.04.2017):

"Das knappe Wahlergebnis müsste dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan eigentlich zu denken geben. Doch er feiert seinen Erfolg als historische Entscheidung. Stabilität und Ruhe, die er erreichen wollte, sind jedenfalls nicht eingetreten."



Artikel zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/65597/3614155, Autor siehe obiger Artikel. Ein etwaiges Youtube-Video ist ein geframtes Video von Youtube.com, Autor siehe das Video.

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Mainz (ots) - Die Türken haben von einem urdemokratischen Recht Gebrauch gemacht: Sie haben darüber abgestimmt, wie es in ihrem Land weitergehen soll.

Dass wir das Ergebnis für falsch und gefährlich halten, ändert nichts daran, dass wir es zu respektieren haben, so wie wir auch andere Wählervoten zu ertragen und damit umzugehen haben.

Ein Volk kann für den Brexit stimmen, es kann einen unberechenbaren Egomanen zum Präsidenten wählen und es kann eben auch demokratisch entscheiden, die Demokratie abzuschaffen - das ist in der Türkei geschehen.

Das Ergebnis des Referendums ist nun unter drei Aspekten zu betrachten: hinsichtlich der Konsequenzen für die Verhältnisse in der Türkei selbst, für die Beziehungen zur EU sowie für die Lage der in Deutschland lebenden Türken.

Die Situation in der Türkei:

Trotz einseitiger Berichterstattung, trotz nationalistischer Grundstimmung nach dem Putschversuch, trotz Massenverhaftungen, trotz Einschüchterungen: Fast die Hälfte der Wähler hat gegen Erdogan gestimmt, eine Ohrfeige und ein riesiger Misstrauensbeweis.

Entweder er gibt nun den großen Versöhner in einem gespaltenen Land, oder er setzt, was sehr viel wahrscheinlicher ist, die Attacken aus dem Wahlkampf fort, in dem er die "Nein"-Sager als Terroristen beschimpft hat.

In diesem Szenario droht der Türkei ein Gewaltregime - die geplante rasche Wiedereinführung der Todesstrafe passt in dieses Bild.

Die Beziehungen zur EU: Der Beitrittsprozess ist faktisch beendet, Hilfsgelder der EU darf es nicht mehr geben - jedenfalls nicht mehr für die "offizielle" Türkei.

Stattdessen muss zivilgesellschaftliches Engagement unterstützt werden, mit Geld, aber auch mit Gesten: mit Besuchen, Einladungen, mit der Aufnahme von in Ungnade gefallenen Oppositionellen.

Die Lage in Deutschland:

Die hier lebenden Türken, sofern sie für Erdogan gestimmt haben, machen sich von einem sicheren Land aus mitschuldig an der Einführung eines Unrechtsstaates. Sie sollten ihre Koffer packen und in die neue Türkei ziehen, wo es ihnen offenbar besser gefällt.

Aber auch die Deutschen müssen sich einer unangenehmen Frage stellen: Warum ist die Integration einer großen Zahl von Zuwanderern gescheitert?

Es ist zu einfach, den Migranten die alleinige Schuld zu geben. Zur ehrlichen Analyse gehört das Eingeständnis, dass die Türken hier zwar als Arbeitskräfte geduldet, aber nicht wirklich als Teil der Gesellschaft willkommen geheißen wurden.

Zu lange wurde ihnen etwa verwehrt, die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen zu können, ohne die Wurzeln ihrer Herkunft kappen zu müssen - dieser Zwang hat abgeschreckt.

Der Doppelpass ist deshalb nicht Teil des Problems, sondern der Lösung; ihn wieder abzuschaffen, wäre die absolut falsche Reaktion auf das Referendum.

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Türkei: Erdogan feiert seinen knappen Sieg | DW Deutsch
(Youtube-Video, DW Deutsch, Standard-YouTube-Lizenz, 17.04.2017):

"Das knappe Wahlergebnis müsste dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan eigentlich zu denken geben. Doch er feiert seinen Erfolg als historische Entscheidung. Stabilität und Ruhe, die er erreichen wollte, sind jedenfalls nicht eingetreten."



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