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WAZ: Putin lügt sich die Wunden schön / Auf der Krim steht ein blutender Bär!
Datum: Mittwoch, dem 19. März 2014
Thema: Europa News


Essen (ots) - Russlands Putin hat an die Deutschen appelliert, den russischen Raub der Krim als "Wiedervereinigung" hinzunehmen, denn Russland habe schließlich auch die deutsche Wiedervereinigung rückhaltlos unterstützt.

Das freilich ist eine glatte Lüge.

Als der damalige Kanzler Kohl Anfang 1990 seinen Zehn-Punkte-Plan zur Wiedervereinigung veröffentlichte, protestierte Russlands Gorbatschow gegen diese Einmischung in die inneren Angelegenheiten der DDR.

Später dann versuchte der Sowjet-Führer, sich mit Frankreichs Mitterrand und Großbritanniens Thatcher - beide lehnten die deutsche Wiedervereinigung anfangs ab - zu verbünden.

Im Berliner Kontrollratsgebäude sollte eine neue, alte Plattform zur Kontrolle der deutschen Frage entstehen. Verhindert hat das der amerikanische Präsident Bush (der Ältere).

Als einzige der Siegermächte unterstützten die Amerikaner die Wiedervereinigung. Russland war dagegen, musste aber klein beigeben.

Weshalb? Die DDR war pleite, sie hätte im Frühjahr 1990 einen Milliardenkredit (15 Milliarden Mark) gebraucht, den Kohl ihr klugerweise verweigerte.

Die Sowjetunion war aber gleichfalls pleite, ihr fehlten nach westlichen Schätzungen 90 Milliarden Rubel. Moskau hatte kein Geld, um der DDR zu helfen.

Zur selben Zeit war die Sowjetunion nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch am Ende. Im Zeichen der Glasnost-Reform regten sich in Georgien, Armenien, Litauen und der Ukraine nationale Unabhängigkeitsbewegungen.

In der CSSR und in Bulgarien brachen die kommunistischen Regierungen zusammen. Im Januar 1990 forderte Polens Walesa den Abzug der sowjetischen Truppen.

Mit anderen Worten: Russland stimmte damals nicht, wie von Putin behauptet, vorbehaltlos und aus Respekt für die Selbstbestimmung der Deutschen für Deutschlands Einheit, sondern, weil es politisch und wirtschaftlich zu schwach war, das Ganze zu verhindern.

Gorbatschow handelte für seine Kapitulation Anfang September 1990 einen deutschen Kredit von 15 Milliarden DM aus.

Um den damaligen Zusammenbruch geht es Putin heute wieder. Er empfindet das, wie die meisten Russen wohl, als nationale Schmach.

Auf der Krim steht ein blutender Bär.

Kommentar von Ulrich Reitz

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/55903/2690974/waz-putin-luegt-sich-die-wunden-schoen-kommentar-von-ulrich-reitz von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.

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Essen (ots) - Russlands Putin hat an die Deutschen appelliert, den russischen Raub der Krim als "Wiedervereinigung" hinzunehmen, denn Russland habe schließlich auch die deutsche Wiedervereinigung rückhaltlos unterstützt.

Das freilich ist eine glatte Lüge.

Als der damalige Kanzler Kohl Anfang 1990 seinen Zehn-Punkte-Plan zur Wiedervereinigung veröffentlichte, protestierte Russlands Gorbatschow gegen diese Einmischung in die inneren Angelegenheiten der DDR.

Später dann versuchte der Sowjet-Führer, sich mit Frankreichs Mitterrand und Großbritanniens Thatcher - beide lehnten die deutsche Wiedervereinigung anfangs ab - zu verbünden.

Im Berliner Kontrollratsgebäude sollte eine neue, alte Plattform zur Kontrolle der deutschen Frage entstehen. Verhindert hat das der amerikanische Präsident Bush (der Ältere).

Als einzige der Siegermächte unterstützten die Amerikaner die Wiedervereinigung. Russland war dagegen, musste aber klein beigeben.

Weshalb? Die DDR war pleite, sie hätte im Frühjahr 1990 einen Milliardenkredit (15 Milliarden Mark) gebraucht, den Kohl ihr klugerweise verweigerte.

Die Sowjetunion war aber gleichfalls pleite, ihr fehlten nach westlichen Schätzungen 90 Milliarden Rubel. Moskau hatte kein Geld, um der DDR zu helfen.

Zur selben Zeit war die Sowjetunion nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch am Ende. Im Zeichen der Glasnost-Reform regten sich in Georgien, Armenien, Litauen und der Ukraine nationale Unabhängigkeitsbewegungen.

In der CSSR und in Bulgarien brachen die kommunistischen Regierungen zusammen. Im Januar 1990 forderte Polens Walesa den Abzug der sowjetischen Truppen.

Mit anderen Worten: Russland stimmte damals nicht, wie von Putin behauptet, vorbehaltlos und aus Respekt für die Selbstbestimmung der Deutschen für Deutschlands Einheit, sondern, weil es politisch und wirtschaftlich zu schwach war, das Ganze zu verhindern.

Gorbatschow handelte für seine Kapitulation Anfang September 1990 einen deutschen Kredit von 15 Milliarden DM aus.

Um den damaligen Zusammenbruch geht es Putin heute wieder. Er empfindet das, wie die meisten Russen wohl, als nationale Schmach.

Auf der Krim steht ein blutender Bär.

Kommentar von Ulrich Reitz

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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/55903/2690974/waz-putin-luegt-sich-die-wunden-schoen-kommentar-von-ulrich-reitz von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.

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