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Schwäbische Zeitung: Nicht die erste Krise zwischen Washington und Moskau / Obama steht wie ein Träumer da!
Datum: Donnerstag, dem 20. März 2014
Thema: Europa News


Ravensburg (ots) - Barack Obama und Wladimir Putin - es ist eine kleine Tragödie, die sich da abspielt, gerade für den Mann im Weißen Haus.

Als er noch der umjubelte Weltbürger war, der Reformer mit kühnen Visionen, rechnete Obama eine konstruktive Partnerschaft mit Russland fest ein in seine Agenda.

Doch der Startvertrag zur Reduzierung der Nuklearsprengköpfe, 2010 ratifiziert, gehört zu den wenigen handfesten Ergebnissen, die der Außenpolitiker Obama nach mehr als fünf Jahren im Amt vorzeigen kann.

Die Tragik besteht darin, dass er nun wie ein Träumer dasteht, der sich nicht vorstellen konnte, wie sehr ein Mann wie Putin von dem abweicht, was Obama unter Vernunft versteht.

In seiner Gedankenwelt halten sich Staatenlenker des 21.Jahrhunderts an international vereinbarte Regeln, wird über Differenzen in sachlichen Gesprächen geredet.

Der neue russische Nationalismus gehört nicht zu dieser Welt.

Sicher, Putin mag sein Vorgehen auf der Krim als einen Akt der Gegenwehr sehen, nachdem die Nato zu schnell, zu weit nach Osten ausgedehnt wurde und ihm auch in Kiew die Felle davonschwammen.

Doch Obama hat die rasante Ostausdehnung des Bündnisses nicht zu verantworten, die Fakten waren geschaffen, bevor er zu regieren begann. Nun steht er vor einem Scherbenhaufen, an dem er nur insofern eine Mitschuld trägt, als er zu lange passiv blieb.

Nein, es ist nicht die erste Krise zwischen Washington und Moskau, selbst wenn man den Kalten Krieg einmal ausklammert. Kosovo, Irak, Georgien - die Liste ist lang.

Bisher ist jeder Spannungsphase noch immer ein Neustart gefolgt. Auch diesmal?

Obamas Sanktionen, das absolute Minimum dessen, was ein US-Präsident an Folterwerkzeugen auspacken kann, sind deshalb so schwach, weil sie keine Eskalation provozieren sollen.

Mit einer Krim in Putins Hand hat sich das Weiße Haus abgefunden, auch wenn es niemand öffentlich so sagen würde. Doch das ändert nichts an der kleinen Eiszeit, die mit der Annexion beginnt.

Die Hoffnungen auf den globalen Partner im Kreml - viel ist davon nicht übrig geblieben.

Pressekontakt:

Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/102275/2692009/schwaebische-zeitung-obama-steht-wie-ein-traeumer-da-leitartikel von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.

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Ravensburg (ots) - Barack Obama und Wladimir Putin - es ist eine kleine Tragödie, die sich da abspielt, gerade für den Mann im Weißen Haus.

Als er noch der umjubelte Weltbürger war, der Reformer mit kühnen Visionen, rechnete Obama eine konstruktive Partnerschaft mit Russland fest ein in seine Agenda.

Doch der Startvertrag zur Reduzierung der Nuklearsprengköpfe, 2010 ratifiziert, gehört zu den wenigen handfesten Ergebnissen, die der Außenpolitiker Obama nach mehr als fünf Jahren im Amt vorzeigen kann.

Die Tragik besteht darin, dass er nun wie ein Träumer dasteht, der sich nicht vorstellen konnte, wie sehr ein Mann wie Putin von dem abweicht, was Obama unter Vernunft versteht.

In seiner Gedankenwelt halten sich Staatenlenker des 21.Jahrhunderts an international vereinbarte Regeln, wird über Differenzen in sachlichen Gesprächen geredet.

Der neue russische Nationalismus gehört nicht zu dieser Welt.

Sicher, Putin mag sein Vorgehen auf der Krim als einen Akt der Gegenwehr sehen, nachdem die Nato zu schnell, zu weit nach Osten ausgedehnt wurde und ihm auch in Kiew die Felle davonschwammen.

Doch Obama hat die rasante Ostausdehnung des Bündnisses nicht zu verantworten, die Fakten waren geschaffen, bevor er zu regieren begann. Nun steht er vor einem Scherbenhaufen, an dem er nur insofern eine Mitschuld trägt, als er zu lange passiv blieb.

Nein, es ist nicht die erste Krise zwischen Washington und Moskau, selbst wenn man den Kalten Krieg einmal ausklammert. Kosovo, Irak, Georgien - die Liste ist lang.

Bisher ist jeder Spannungsphase noch immer ein Neustart gefolgt. Auch diesmal?

Obamas Sanktionen, das absolute Minimum dessen, was ein US-Präsident an Folterwerkzeugen auspacken kann, sind deshalb so schwach, weil sie keine Eskalation provozieren sollen.

Mit einer Krim in Putins Hand hat sich das Weiße Haus abgefunden, auch wenn es niemand öffentlich so sagen würde. Doch das ändert nichts an der kleinen Eiszeit, die mit der Annexion beginnt.

Die Hoffnungen auf den globalen Partner im Kreml - viel ist davon nicht übrig geblieben.

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Schwäbische Zeitung
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Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/102275/2692009/schwaebische-zeitung-obama-steht-wie-ein-traeumer-da-leitartikel von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.

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