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Absichtserklärungen der G7 in Elmau: Greenpeace und Nabu loben die G7 und Merkel - was ist da passiert?
Datum: Dienstag, dem 09. Juni 2015
Thema: Europa News


Aachen (ots) - Ihr habt gut reden!

So möchte der Skeptiker den G7 zurufen, die bis zum Jahr 2100 ganz auf fossile Energieträger verzichten und somit den Ausstoß von Treibhausgasen einstellen wollen.

Schönes Ziel - weit gesetzt.

Während der Skeptiker noch darüber nachdenkt, ob und wie der nächste US-Präsident oder der nächste japanische Premier diesen Beschluss umsetzen werden, hört er den Jubel von Greenpeace und Nabu und Germanwatch.

Sie sind voll des Lobes über die Absichtserklärungen der G7 in Elmau.

Was ist denn jetzt passiert? Damit war wirklich nicht zu rechnen. Aber womit ist zu rechnen?

Die entscheidende Weltklimakonferenz findet im Dezember in Paris statt. Diejenigen, die viel von der Sache verstehen, sagen, es sei die alles entscheidende Konferenz, die letzte Chance sozusagen.

Es ist damit zu rechnen, dass es sehr schwierig wird, vor allem China, aber auch Russland und Indien auf den Geist von Elmau einzuschwören.

Putin wird erklären, der Gipfel habe ihm nicht den Eindruck vermittelt, dass man auf seine Mitwirkung Wert legt. Er wird Sachverhalte vermischen, die nicht zusammengehören.

Andererseits wissen China und Indien ganz genau, dass sie stärker als alle G7-Mitglieder Opfer der Klimaerwärmung sein werden.

Merkel habe "ihre Rolle als Klimakanzlerin wieder angenommen", erklärte der Nabu gestern. Sind da Drogen im Spiel?

Nein, der Nabu freut sich, dass das Ziel, die Erwärmung der Erde auf höchstens zwei Grad zu begrenzen, endlich offiziell sogar von den USA und Japan akzeptiert wird.

Der Skeptiker weiß natürlich, wie weit der Weg von der feierlichen Einsicht zur tatsächlichen Politik ist.

Für Deutschland heißt das konkret: Jetzt müsste Merkel konsequenterweise ihren Wirtschaftsminister Gabriel darin unterstützen, dass die ältesten und dreckigsten Kohlemeiler mit einer zusätzlichen Abgabe belegt werden.

Ansonsten steht TTIP weiter auf der Kippe, weil es weder der EU noch der Bundesregierung gelingt, dessen Vorteile in der freien öffentlichen Diskussion zu vermitteln; das müsste Gegnern wie Befürwortern zu denken geben.

Die Proteste rund um Elmau waren viel friedlicher als erwartet. Also sei die massive Polizeipräsenz übertrieben gewesen, sagen die einen; sie habe gerade die Gewalt verhindert, meinen die anderen.

Bei aller berechtigten und nötigen Kritik an den G7 und dem Aufwand, den sie für sich in Anspruch nehmen: Hier treffen sich die Repräsentanten gewissenhafter Demokratien und der EU, jener einzigartigen und legitimierten Gemeinschaft von 28 freien Staaten.

Trotz vieler Fehler und Defizite in ihrer Politik: Die G7 und die EU-Vertreter sind vertrauenswürdig und bewährt im politischen Streit.

Sie sind hilfsbereiter und helfen mehr als Andere. Sie sind nicht die Herren der Welt, sie sind nicht die Mächtigsten und Moralischsten, aber sie sind Demokraten.

Deshalb ist es gut, wenn sie sich verstehen und gemeinsam vorgehen.

Kommentar von Peter Pappert

Pressekontakt:

Aachener Zeitung
Redaktion Aachener Zeitung
Telefon: 0241 5101-389
az-blattmacher@zeitungsverlag-aachen.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/61649/3041840, Autor siehe obiger Artikel.

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So möchte der Skeptiker den G7 zurufen, die bis zum Jahr 2100 ganz auf fossile Energieträger verzichten und somit den Ausstoß von Treibhausgasen einstellen wollen.

Schönes Ziel - weit gesetzt.

Während der Skeptiker noch darüber nachdenkt, ob und wie der nächste US-Präsident oder der nächste japanische Premier diesen Beschluss umsetzen werden, hört er den Jubel von Greenpeace und Nabu und Germanwatch.

Sie sind voll des Lobes über die Absichtserklärungen der G7 in Elmau.

Was ist denn jetzt passiert? Damit war wirklich nicht zu rechnen. Aber womit ist zu rechnen?

Die entscheidende Weltklimakonferenz findet im Dezember in Paris statt. Diejenigen, die viel von der Sache verstehen, sagen, es sei die alles entscheidende Konferenz, die letzte Chance sozusagen.

Es ist damit zu rechnen, dass es sehr schwierig wird, vor allem China, aber auch Russland und Indien auf den Geist von Elmau einzuschwören.

Putin wird erklären, der Gipfel habe ihm nicht den Eindruck vermittelt, dass man auf seine Mitwirkung Wert legt. Er wird Sachverhalte vermischen, die nicht zusammengehören.

Andererseits wissen China und Indien ganz genau, dass sie stärker als alle G7-Mitglieder Opfer der Klimaerwärmung sein werden.

Merkel habe "ihre Rolle als Klimakanzlerin wieder angenommen", erklärte der Nabu gestern. Sind da Drogen im Spiel?

Nein, der Nabu freut sich, dass das Ziel, die Erwärmung der Erde auf höchstens zwei Grad zu begrenzen, endlich offiziell sogar von den USA und Japan akzeptiert wird.

Der Skeptiker weiß natürlich, wie weit der Weg von der feierlichen Einsicht zur tatsächlichen Politik ist.

Für Deutschland heißt das konkret: Jetzt müsste Merkel konsequenterweise ihren Wirtschaftsminister Gabriel darin unterstützen, dass die ältesten und dreckigsten Kohlemeiler mit einer zusätzlichen Abgabe belegt werden.

Ansonsten steht TTIP weiter auf der Kippe, weil es weder der EU noch der Bundesregierung gelingt, dessen Vorteile in der freien öffentlichen Diskussion zu vermitteln; das müsste Gegnern wie Befürwortern zu denken geben.

Die Proteste rund um Elmau waren viel friedlicher als erwartet. Also sei die massive Polizeipräsenz übertrieben gewesen, sagen die einen; sie habe gerade die Gewalt verhindert, meinen die anderen.

Bei aller berechtigten und nötigen Kritik an den G7 und dem Aufwand, den sie für sich in Anspruch nehmen: Hier treffen sich die Repräsentanten gewissenhafter Demokratien und der EU, jener einzigartigen und legitimierten Gemeinschaft von 28 freien Staaten.

Trotz vieler Fehler und Defizite in ihrer Politik: Die G7 und die EU-Vertreter sind vertrauenswürdig und bewährt im politischen Streit.

Sie sind hilfsbereiter und helfen mehr als Andere. Sie sind nicht die Herren der Welt, sie sind nicht die Mächtigsten und Moralischsten, aber sie sind Demokraten.

Deshalb ist es gut, wenn sie sich verstehen und gemeinsam vorgehen.

Kommentar von Peter Pappert

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