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Studie: Liquid Ecstasy könnte dem Gehirn schaden
Datum: Freitag, dem 18. März 2022
Thema: Europa Infos


Forscher haben festgestellt, dass ein regelmäßiger GHB-Missbrauch mit Veränderungen des Gehirns einhergeht. Betroffen sind vor allem Personen, die durch eine zu hohe Dosierung der Droge ins Koma fallen. Die Folgen zeigen sich vor allem im Lang- und Kurzzeitgedächtnis, dem IQ, dem Stressniveau und der Anfälligkeit für Angstzustände.

GHB, auch bekannt als „Liquid Ecstasy“, ist ein Beruhigungsmittel für das zentrale Nervensystem, das auch als Partydroge verwendet wird. Es erzeugt ein Gefühl der Euphorie, kann aber auch müde machen. Manche Konsumenten fallen ins Koma und einige wurden deshalb schon mehrmals im Krankenhaus behandelt. Trotz der insgesamt eher geringen Bedeutung des Freizeitkonsums von GHB ist es in Europa nach Heroin und Kokain der dritthäufigste Grund für drogenbedingte Notarzteinsätze. Die Tendenz ist steigend.

Um die Auswirkungen von GHB auf das Gehirn zu verstehen, rekrutierte ein Team von Wissenschaftlern des Amsterdamer UMC 81 freiwillige Probanden. Dazu zählten 27 GHB-Konsumenten, die durch GHB bereits mehrere Komas (mindestens vier) erlebt haben und weitere 27, die noch kein Koma hatten. Außerdem gab es 27 Freiwillige, die zwar verschiedene Drogen kombinieren, aber noch nie GHB genommen haben. Alle Probanden wurden gebeten, einen Lesetest zu absolvieren sowie Fragebögen zu Angst, Depression und Stress auszufüllen. Außerdem führten sie mehrere Denkaufgaben durch, während sie mit einem Gehirnscanner (fMRI) verkabelt waren.

Es gab zwei Hauptergebnisse. Erstens war der GHB-Missbrauch auch bei jenen, die nicht ins Koma gefallen waren, mit Veränderungen bei der Identifizierung negativer Emotionen verbunden. Zweitens wurde das Vorhandensein von GHB-induzierten Komas, nicht aber der Konsum an sich, mit einer niedrigeren Intelligenz (trotz ähnlicher Bildung) und veränderten Gehirnprozessen beim Langzeit- und Arbeitsgedächtnis in Verbindung gebracht. Zusätzliche Analysen zeigten, dass die Ergebnisse nicht auf Unterschieden beim Konsum anderer Drogen beruhen.

Die leitende Forscherin, Filipa Raposo Pereira, sagte: „Über die Auswirkungen von GHB beim Menschen ist erstaunlich wenig bekannt. Soweit wir wissen, sind dies die ersten funktionellen MRT-Scans, die die Auswirkungen des regelmäßigen Konsums und der dadurch ausgelösten multiplen Komas messen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein regelmäßiger GHB-Konsum mit Risiken verbunden sein kann. Dies gilt vor allem für regelmäßige Konsumenten mit mehrfachem GHB-induziertem Koma. Wir haben festgestellt, dass diese Konsumenten im Vergleich zu jenen, die nie ins Koma gefallen sind oder nie GHB konsumiert haben, Unterschiede in der Kognition aufweisen.“

Die Studie konnte zeigen, dass Personen mit mehrfachem GHB-induziertem Koma auch 63 % mehr Stress und 23 % mehr Angstzustände sowie Veränderungen im Langzeitgedächtnis aufweisen. MRT-Scans zeigen auch, dass es Veränderungen im Gehirn gibt. Einige Bereiche weisen eine veränderte Gehirnaktivität und Konnektivität zwischen den für das Gedächtnis relevanten Hirnbahnen auf. Die Ergebnisse zeigen, dass es im Gehirn Veränderungen gibt, die mit mehrfachen GHB-induzierten Komas einhergehen. Die meisten Konsumenten erleben allerdings nur ein Hochgefühl, gefolgt von Schläfrigkeit oder Schlaf, so dass sie die negativen Auswirkungen nicht erkennen.

Professor David Nutt vom Imperial College in London sagte dazu: „Die Ergebnisse sind interessant. Freizeitnutzer sollten darauf aufmerksam gemacht werden. Sie spiegeln wohl Zeiten der Hypoxie aufgrund übermäßiger GHB-Konzentrationen im Gehirn wider. Bei der Verwendung von GHB als Medikament – z. B. bei Narkolepsie – scheint es kein solches Risiko zu geben. Patienten, die dieses Medikament einnehmen, müssen sich keine Sorgen machen“.

Nach Ansicht von Filipa Raposo Pereira gibt es bei ihrer Studie einige Punkte zu beachten. Erstens wurde die Studie nur mit Männern durchgeführt, so dass die Ergebnisse möglicherweise nicht auf Frauen übertragbar sind. Zweitens ist zu bedenken, dass zwar ein Zusammenhang zwischen GHB-Missbrauch und Veränderungen des Gehirns und der kognitiven Fähigkeiten festgestellt wurde, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass es auch einen kausalen Zusammenhang gibt. Um letzteres zu bestätigen, wäre ein anderes Studiendesign erforderlich.

Für Konsumenten, die über dubiose Quellen gezielt GHB-kaufen, um es als Droge zu verwenden, ist die Gefahr am höchsten. Sie können niemals sicher sein, welche Substanz sie erhalten und wie hoch deren Konzentration ist.

Quelle: GHB-Missbrauch könnte dem Gehirn schaden (Blog „Lifestyle Hirndoping)

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